HIV-Prävention per Medikament: Beratungsstelle erweitert Angebot

Kreis Recklinghausen bietet qualifizierte Aufklärung zur Schutzmaßnahme

Die Beratungsstelle Sexuelle Gesundheit – AIDS/STI des Kreis-Gesundheitsamts hat ihr Angebot erweitert: Ab sofort wird auch eine qualifizierte und vertrauliche Beratung zur HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) angeboten. Die PrEP ist eine wissenschaftlich geprüfte und hochwirksame Schutzmaßnahme gegen eine HIV-Infektion. Durch die regelmäßige Einnahme eines speziellen Medikaments kann verhindert werden, dass sich das HI-Virus im Körper ausbreitet.

Die Beratungsstelle richtet sich an Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko, etwa bei häufig wechselnden Sexualkontakten oder ungeschütztem Analverkehr. In individuellen Gesprächen wird gemeinsam mit den Ratsuchenden geprüft, ob die PrEP in Frage kommt und welche Schritte notwendig sind.

Voraussetzung für die Nutzung ist eine medizinische Erstuntersuchung bei einem niedergelassenen Arzt oder einer Schwerpunktpraxis. Dazu zählen unter anderem ein HIV-Test, ein Nierenfunktionstest sowie Tests auf Hepatitis B und C und weitere sexuell übertragbare Infektionen wie Syphilis, Chlamydien oder Gonorrhoe. Auch eine Impfung gegen Hepatitis A und B ist möglich.

Die Erstverordnung erfolgt in der Regel für vier Wochen. Nach einer Kontrolle der Verträglichkeit und Bestätigung des negativen HIV-Status kann eine längere Verordnung erfolgen. Die HIV-PrEP schützt nicht vor anderen STI, daher sind regelmäßige Folgeuntersuchungen notwendig.

Die psychosoziale Beratung ist vertraulich, anonym und kostenlos. Sie kann persönlich in Marl oder Recklinghausen oder auch als Videosprechstunde durchgeführt werden. Ziel ist, eine gut informierte Entscheidung über die Anwendung der PrEP zu ermöglichen.

Terminvereinbarung für die Videosprechstunde ist online unter https://app.sprechstunde.online/recklinghausen möglich.

Weitere Informationen gibt es telefonisch unter 02365 / 9357575 oder per E-Mail an aids-beratung@kreis-re.de.

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